Uraufführung am 15.12.2020 | Schauspielhaus Wien
Stückbegleitender Langfilm
82 Minuten | 4K
Eine junge Frau besucht den von der FPÖ ausgerichteten „Akademikerball“ im imperialen Prunkbau der Wiener Hofburg: Sie durchschreitet sieben Räume, von der Feststiege über den Festsaal bis zur Toilette und hinab in den Rauch-Keller. Und erlebt einen Splatter-Trip. Einen gewaltvollen, orgiastischen Cut der Erbfolge der Schwachsinnigkeit.
Mit: Clara Liepsch Regie & Drehbuch: Evy Schubert Text: Lydia Haider & Esther Straganz Bühne & Kostüme: Maria Strauch Musik: Micha Kaplan Bildgestaltung: Patrick Wally Licht: Oliver Mathias Kratochwill Assistenz Kamera: Manuel Bader Schnitt: Dominic Kubisch Ton: Benjamin Bauer Dramaturgie: Lucie Ortmann Regieassistenz: Christina Ulrich
Der Film komplettiert ein GESAMTKUNSTWERK von Evy Schubert. Weitere Bestandteile sind eine THEATERINSZENIERUNG am Schauspielhaus Wien, sowie die von Evy Schubert gestaltete WEBSITE www.ballaballa.solutions. Darüber hinaus hat Schubert ein Stückbezogenen INSTAGRAM ACCOUNT entwickelt sowie eine künstlerische PLAKATKAMPAGNE gestartet, die im Januar 2020 in der Stadt Wien zu sehen war.
PRESSE (Auswahl)
„Die Uraufführung der Theater-Version wird sobald möglich folgen und man darf sich – nach diesem Film – schon sehr darauf freuen! (…) Evy Schubert verlässt sich, was den Splatter betrifft, in der filmischen Inszenierung ganz auf den Text. Gottlob, denn der Text und vor allem: Die Darstellerin trägt das. (…) Liepsch changiert geschmeidig irgendwo zwischen Aufseherin in Reitstiefeln und bitterböser linker Ironie, sie lacht affektiert hier, simuliert ein übertriebenes Würgen da. Blitzschnell, man möchte fast sagen: Zack, Zack, Zack, wechselt sie die Aggregatszustände: Mal führt sie in exaltiertem, überartikuliertem Bühnen-Tonfall als Rächerin durch das Balltreiben, mal betreibt sie gruselig gut Seeräuber-Jenny-mäßige Mimesis und schäkert grimassierend mit unsichtbaren Herren. (…) Es ist schon eine sehr große Freude zu sehen, wie hier, statt herumzudeuteln und –intellektualisieren, in aller Deutlichkeit und angemessenen Brutalität gesagt wird, was ist. Auch eine große Freude außerdem: Dass das Theater durchaus in der Lage ist, Lösungen für die erzwungene Spielpause zu finden, die kein müder Abklatsch anderer Medien, sondern eigenständige, theatrale Arbeiten sind. Geht doch.” NACHTKRITIK (Ganzer Artikel hier klicken)
„Erstaunlich ist, wie Evy Schubert nach Lydia Haiders Vorlage etwas Derartiges erschaffen konnte, wo doch das Originalritual radikaler, beunruhigender ist als jede Überzeichnung, Satire oder Parodie. Doch gelingt es hier, und die Liepsch lacht dazu affektiert, changiert exaltiert zwischen böser Wirklichkeitsironisierung und bitterer Wahrheit.“ MOTTINGERS MEINUNG
„Regisseurin Evy Schubert entwickelt aus Lydia Haiders Stück eine extravagante Gewaltfantasie, mit der sie der rechtskonservativen Elite auf der Bühne ein eindrucksvolles Ende bereitet. Mit den detailliert splatterhaften Visualisierungen des kollektiven Gästesterbens nimmt sie den Abgang der alteingesessenen weißen Privilegien und Machtstrukturen vorweg.
Sie verbindet dabei Film, Theater, Installation und den klaren Protest gegen den Wiener Akademikerball auf beeindruckende Weise, sodass das Stück als Teil einer politischen Aktion betrachtet werden muss. Dabei steht es einerseits in einer Reihe mit den Demonstrationen, die das rechte Event von Anfang an begleiten und andererseits im Rahmen des noch größeren, noch multimedialeren Projekts Schuberts, das aus einer Website (ballaballa.solutions), einem Instagram-Account, einer Plakataktion im Januar und einer “besonderen Ausgabe” des Projekts am 29. Januar, dem geplanten Termin des Akademikerballs 2021, besteht. Das Stück macht so richtig Spaß, wenn man sich auch mit dem umfassenden Konzept und den Fotomontagen und Videoclips der Website beschäftigt, dennoch ist allein der mitreißende Monolog Liepschs auch ohne das restliche Projekt auf jeden Fall lohnenswert. (…) NEUE WIENER (Ganzer Artikel hier)
„Ein rundum gelungener Abend, der zeigt, welche Möglichkeiten theatrale Arbeiten auch abseits des klassischen Bühnenraumes bieten können.“ Theatermorgen.com (ganzer Artikel hier)
Weitere Kritiken (Auswahl):
DER STANDARD (Link) | SALZBURGER NACHRICHTEN (Link) | TAZ (Link)
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